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Welcome to my blog. I document my adventures in travel, style, and food. Hope you have a nice stay!

Rolling Pins

Fotos: Nikolai Buroh
Text: Nikolai Buroh


In meiner Funktion als PR-Berater durfte ich live dabei sein.
Gemeinsam mit Sven, Maria, Steffi und Mathias saßen wir bereits um 5:30 Uhr im Auto Richtung Düsseldorf. Mathias hatte nicht nur angeboten, die Anfahrt zu übernehmen, sondern auch mit belegten Broten, Getränken in der Kühlbox und Decken für alle gesorgt – komfortabler gehts kaum.

Kurzer Rückblick: Mathias Geinitz und Chefkoch Sven Vondran sind die beiden Jungs aus dem Hotel Rathaus, die seit 10 Jahren mitten im Oberharz erfolgreich ein sterneverdächtiges Restaurant führen. Als sie mich fragten, ob ich mitkommen möchte, hatte ich sofort zugesagt. - Denn so viel Kochkompetenz auf einem Platz, so viele Möglichkeiten für gute Bilder und Inspiration für meine Arbeit wollte ich nicht verpassen.

 

Und obwohl klar war, dass wir nach unserer Ankunft in der Halle mehr als genug hervorragende Weine, Sekt, Champagner, Bier und Softdrinks zum Verkosten bekommen würden, musste natürlich schon auf dem Hotelparkplatz mit einem kleinen „Piccolöchen“ vorgeglüht werden.
So sind sie eben – die Gastronomen. Doch ich merkte schnell: Hier sind alle füreinander da. Meine vier Mitfahrer:innen, die Aussteller:innen und selbst die Gäste – es fühlte sich an wie ein großes Familienfest. Und genau das sollte es wohl auch sein.

Ich muss gestehen, dass mir das Magazin Rolling Pin bisher kaum aufgefallen war – zu meiner Schande! Denn die Texte sind unterhaltsam, die Cover kreativ, oft ein bisschen schräg und erfrischend anders. (Unbedingt mal googeln!)

 
 

Zwischen Spirituosen und spannenden Erkenntnissen

Bevor wir uns die Vorträge von Joachim Wissler, Tim Mälzer oder René Redzepi anhören konnten, mussten wir natürlich erst „scannen“, was es alles zu testen gab.
Ich lernte unter anderem, dass ein Brand aus Karotte extrem aromatisch ist und wunderbar zu Lachs passt, dass Vogelbeeren essbar sind, Mochis gewalzt und frittiert tatsächlich schmecken können – und dass Waschbären (wie auch Dachse) zum Abschuss freigegeben sind und gegessen werden dürfen.
Der Geschmackstest wäre sicher spannender gewesen, wenn nicht auf beides Trüffelmayo gegeben worden wäre.

Bei dem Begriff Miasl musste ich zweimal nachfragen, weil ich das Wort akustisch nicht einordnen konnte. Aber dazu später mehr.

 

Joachim Wissler & Larissa Metz – ein Highlight

Ein echtes Highlight war der Vortrag von Joachim Wissler. Während er sprach, bereitete Larissa Metz ein aufwendiges Dessert aus fermentierten Kakaobohnen zu, die vier Monate in einem Whiskeyfass gelagert waren.
Für die zahlreichen Zuschauer:innen wurde die Zubereitung fotogen aus zwei Perspektiven auf große Leinwände projiziert, sodass auch die letzte Reihe live dabei sein konnte.

Es war eine perfekte Inszenierung: Wissler, 25 Jahre Chefkoch im Venrôme, Bergisch Gladbach, begleitete Larissa Metz, Patissier des selben 2 Sterne-Restaurants, über die Hintergründe solcher Rezeptentwicklungen , sprach offen über seine Karriere und die Gründe für seinen Rückzug.
Und Larissa Metz – bereits mehrfach als Patissière des Jahres ausgezeichnet – erhielt diesen Titel am Abend noch einmal, diesmal von Rolling Pin selbst.

 

Preisverleihung & Entertainment

Bei der Preisverleihung der 100 besten Köche Deutschlands sorgten die beiden Moderatoren Hendrik Thoma und Gerhard Retter für einige amüsante, teils ungewollt unzeitgemäße Formulierungen, die ein bisschen an frühere Zeiten erinnerten.

Tim Mälzer zeigte dagegen wieder sein ganzes Entertainment-Talent: direkt, charmant und mitreißend. Bewegend war seine Laudatio auf Gennaro Contaldo, der für sein Lebenswerk geehrt wurde – ein echtes Highlight des Abends, sowohl durch Mälzers Worte als auch den Auftritt des italienischen Küchen-Altmeisters aus England.

 

Zwei Tage voller Genuss – und ein neues Lieblingsdessert

Am Ende des zweitägigen Events war ich schlicht gesättigt – im Kopf und im Magen. Nach all den Weinen, Champagnern, Bieren, Kaffee-Tastings, Schnäpsen, Streetfood-Kreationen und regionalen Spezialitäten ging irgendwann nichts mehr.
Ich konnte mir kaum vorstellen, jemals wieder etwas essen zu wollen.

Aber – wie zu erwarten – kam der Hunger zurück. Und das erste, was ich ausprobiert habe, war ein Dessert, das ich mir zugetraut habe: Miasl.

Ich hatte es an einem Stand der Sattelberghütte aus der Steiermark kennengelernt. Es sah aus wie Couscous, wurde mir aber als traditionelle Alternative zum Kaiserschmarrn beschrieben – weniger bekannt, aber ebenso tief in der Region verwurzelt.
Zubereitet mit Buchweizenmehl, Butter, Schmalz, Salz, Puderzucker und Heidelbeermarmelade – einfach, bodenständig und herrlich zum Nachmachen.

Das Rezept, das ich online gefunden habe, nennt keine genauen Mengenangaben zu Butter oder Schmalz. Aber ich habe schnell festgestellt: Es darf ruhig mehr sein.
Mehr Butter, mehr Geschmack – einfach mehr gut.

Miasl, das Rezept. - Eine steirische Speise von und für Holzfäller!  - Wer in der Steiermark unterwegs ist, kann es in Ramsau auf der Sattelberghütte vor Ort bestellen! - 

Nach ein paar Versuchen habe ich hier das Rezept meiner Version. Ich fand die Ergebnisse ohne Schweineschmalz leckerer. Und ein Hauch Zimt tut dem Brei gut!

 

Miasl

Zutaten:

  • Für 4 Personen: 

  • 100gr Buchweizen

  • 150ml Wasser

  • 1 Tl Zimt (nach Geschmack)

  • Tl Salz

  • 30g Butter (Butterschmalz, Schweineschmalz

  • Puderzucker

 

Heidelbeermarmelade od. Kirschkompott

In einem Topf das leicht gesalzene Wasser aufkochen.

Buchweizenmehl einrühren, bis ein einigermaßen trockener Brei entstanden ist. Den Brei mit der Gabel bröselig zerreißen und auskühlen lassen.

Ich habe noch eine ordentliche (1  Tl) Zimt hinzu getan, da mir Buchweizen zu fade erschien.

In einer Pfanne Butter zum Schmelzen bringen und das Miasl darin zu einem hellbraunen Schmarren rösten.

Das Miasl wird mit Heidelbeermarmelade oder Kirschkompott serviert und mit Puderzucker bestreut.  

Mir gefällt meine Version ohne Schweinschmalz besser.

Ein Dessert, das super schnell angerichtet ist.- Und für alle, die kein Gluten vertragen ein einfache Alternative zu Kaiserschmarrn.


CREW LOVES FOOD – Leo

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