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Vegan Backen IV – ROHE VEGANE KAFFEE-SCHOKO-KOKOS-TORTE

Vegan Backen IV – ROHE VEGANE KAFFEE-SCHOKO-KOKOS-TORTE

Fotos: Karla Gottschow
Rezept: Julia Luck
Text: Leonie Kantratowicz


Mit einem ohrenbetäubenden Knall platzt der Verschluss der Hose auf und von den puren Gewalten der Physik getrieben, schießt der Knopf mit beeindruckender Präzision quer durch den Raum, durchschlägt auf seinem Weg zwei Vintage-Lampenschirme und eine Monstera Deliciosa, bevor er schließlich in der Wand stecken bleibt und einen verwüsteten Tatort hinterlässt.

So ungefähr würde es sich abspielen, wenn das hier Hollywood und ein Film mit Adam Sandler wäre. Oder Kevin James. Wahrscheinlich würden beide mitspielen. Das hier ist aber nicht Hollywood und das Spektakulärste, das sich in den letzten zwei Wochen hier zugetragen hat, ist der Falschparker hinten an der Ecke (die Sau.) Darum drückt mir lediglich der High-Rise-Bund meiner Jeans die Luft ab, während mein Bauch mit aller Kraft gegen die Hipster-konforme Rundum-Verpackung rebelliert, als ich mich schnaufend in die Tiefen des Sofas gleiten lasse. Mühsam zwänge ich den Knopf auf und lasse das stattliche Food-Baby das Licht der Welt erblicken. Irgendwo in der Ferne ruft jemand. „Es ist ein Junge…!“

Abschätzend betrachte ich meinen Wonneproppen. Mit einem Ächzen lässt sich mein Mitbewohner neben mich auf das Sofa fallen und hält sich ebenfalls den gefährlich groß schwankenden Bauch. Stumm sitzen wir nebeneinander und starren einige Minuten apathisch gegen die Wand. Dann platzt es aus uns heraus:

„Das geht so nicht weiter.“

„Absoluter Kontrollverlust.“

„Ich kann meine Füße nicht mehr sehen.“

„Was würde meine Mutter sagen?“

Wieder Gewissensbiss-erfülltes Schweigen. Ich drehe meinen Kopf zu meinem Mitbewohner. „Ich glaube, deine Mama wäre sehr stolz auf dich.“ Seine Augenbrauen hüpfen ungläubig, als er schließlich meinen Blick erwidert. „Ich habe gerade eine halbe Torte in unter 20min verdrückt. Sicher wird sie mir wieder eine Aerobic-DVD-Sammlung zu Weihnachten schenken und ich habe nicht einmal das Trauma von der Sammlung im letzten Jahr mit Mr. Flexible überwunden.“

„Seine Hosen waren aber auch wirklich sehr eng.“

„Ja.“

„Ja.“

Betreten starren wir beide auf den Boden und betrachten etwas zu eingehend den Rotwein-Fleck auf dem hellen Perser-Teppich. Dann reiße ich mich entschlossen hoch.

„Weißt du was? Nein! Einfach Nein! So nicht! Ab jetzt kein Body-Shaming mehr! Keine Gewissensbisse, kein Mimimimimi! In dieser Wohnung ist kein Platz für miese Laune wegen zu viel Torte! Kann es das überhaupt geben, zu viel Torte??“ Herausfordernd wirbele ich zu ihm herum. Das Food-Baby wabbelt mit ein paar Sekunden Verzögerung hinterher. Sein Mund öffnet sich, um etwas zu sagen, aber ich schneide ihm das Worte ab: „I doubt it!“

Entschlossen stapfe ich vor dem Sofa auf und ab. Den noch immer geöffneten Hosenstall ignoriere ich – ich habe nichts zu verbergen. „Wo kommen wir denn da hin, wenn man sich jetzt sogar schon für Torten-Orgien schämen muss? Gönnen ist angesagt! Mut zur Selbstliebe! Und ich liebe mich vor allem mit einem Stück Kaffeetorte auf dem Teller!“ Und mit diesen Worten verschwinde ich durch die Tür und in die Küche.

Fünf Minuten später sitzen wir beide wieder auf dem Sofa, die Gabeln in der Hand und die letzten Stücke Raw Cake auf den Tellern im Schoß. Zwischen zwei Bissen frage ich: „Und, wie fühlst du dich?“

Grinsend piekst mein Mitbewohner erneut mit seiner Gabel durch die Tortencreme. „Super!“ Dann deutet er fragend auf das Handy in meiner Hand. „Was willst‘n damit?“ Ich wedel mit dem Gerät in der Luft. „Das Ordnungsamt anrufen. Der Falschparker da geht ja mal gar nicht.“ Zustimmend nickt mein Mitbewohner mit dem Kopf und das Food-Baby unter ihm wackelt fröhlich mit… :)


Rohe, vegane Kaffee-Schoko-Kokos Torte (für eine Torte 24cm)

Boden:

  • 150 g Haselnüsse (geschält und geröstet)

  • 75 g Soft-Datteln (entsteint)

  • 2 EL Kakaopulver

  • 1/4 Tl Meersalz

  • 15 g Kokosöl, flüssig

Schoko-Kaffee-Schicht:

  • 200 g Cashews (über Nacht in Wasser eingeweicht)

  • 100 g Soft-Datteln (entsteint)

  • 50 g dunkle Schokolade, geschmolzen

  • 50 ml Ahornsirup

  • 180 ml Mandeldrink natur

  • 40 g Kokosöl, flüssig

  • 40 g Kakaopulver

  • 1 El lösliches Espressopulver

Kokoscreme-Schicht:

  • 60 g Cashews, über Nacht in Wasser eingeweicht

  • 150 ml dickflüssige Kokosmilch (oberer Teil der Dose)

  • 30 g Kokosöl, flüssig

  • 2 EL heller Agavendicksaft

  • Mark von 1 Vanilleschote

Zubereitung:

Alle Zutaten für den Boden in einem leistungsstarken Standmixer pürieren, bis eine klebrige Masse entsteht. Mit den Fingern oder einem angefeuchteten Gummispachtel gleichmäßig in die am Boden mit Backpapier ausgelegte Springform drücken. Die Form 30 Minuten in den Tiefkühler stellen.

In der Zwischenzeit für die Schokoladenschicht die eingeweichten Cashews abtropfen lassen. Zusammen mit den weiteren Zutaten in den Standmixer geben und zu einer feinen Masse pürieren. Diese auf dem vorgekühlten Boden verteilen und die Form zurück in den Tiefkühler stellen. Für ca. 2 Std. kühlen lassen.

Für die Kokoscreme die restlichen eingeweichten Cashews abtropfen lassen. Zusammen mit den weiteren Zutaten im Standmixer fein pürieren, auf der fest gewordenen Schokolade-Schicht verteilen. Den Kuchen für 4 Stunden (oder über Nacht) in den Tiefkühler stellen.

Zum Servieren die Torte rechtzeitig (2-3 Stunden vorher) aus dem Gefrierer nehmen und auftauen lassen. Den Rand der Springform lösen, die Torte auf eine Kuchenplatte umsetzen und nach Belieben mit Kakao bestäuben oder mit Schokoraspeln und Kaffeebohnen garnieren.


Vegan Backen V – BRIOCHE-BRÖTCHEN MIT ERDBEER-CHIA-KONFITÜRE

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IN SEASON - Bärlauch Part III

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